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Ob eine Tasse heißen Kakao, wenn du durchgefroren nach Hause kommst, oder die Reste des Sonntagsbratens samt Beilagen innerhalb weniger Minuten heiß dampfend auf dem Teller: Mikrowellen haben den Alltag in vielfacher Hinsicht erleichtert. Die meisten Geräte können heute noch viel mehr als das Erhitzen von Lebensmitteln und ersetzen in kleinen Wohnungen und Appartements zunehmend den klassischen Herd mit Kochfeld und Backofen. Als Zweitgeräte leisten sie gute Dienste an den unterschiedlichsten Orten, von der Hobbywerkstatt im Keller bis zum Gartenhaus am Ende des weitläufigen Gartens.
Wie funktionieren Mikrowellen eigentlich?
Das Gerät, das heute meist einfach Mikrowelle genannt wird, nennt sich offiziell Mikrowellenherd. Die sogenannten Mikrowellen sind elektromagnetische Wellen, die von einem Magnetron erzeugt werden. Sie dringen in Lebensmittel ein und erhitzen die in ihnen steckende Flüssigkeit. Dies geht wesentlich schneller als beim klassischen Erhitzen auf den Kochfeldern deines Herdes – was du meist daran merkst, dass dir die Tasse Milch in der Mikrowelle schon nach einer Minute überkocht.
Allerdings können die Mikrowellen üppige Speisen oft nicht gleichmäßig durchdringen, wodurch manche Stellen später sehr heiß sind und andere noch kalt. Beim Auftauen ist das Innere noch hart gefroren, während die Außenseite schon ganz warm ist. Der Drehteller, auf dem die Gerichte stehen, hilft hier teilweise, aber nicht immer zu hundert Prozent. Mittlerweile setzen viele Hersteller auf die Inverter-Technologie: Diese sorgt für eine gleichmäßigere Leistung, wodurch Lebensmittel besser durchgegart werden und du obendrein auch noch Strom sparst. Auf den Drehteller verzichten diese Mikrowellenherde ganz.
Der Mythos, dass Mikrowellen schädlich sind, ist übrigens längst widerlegt. Achte nur darauf, dass das Gerät gut isoliert ist, damit keine Strahlung nach außen dringt. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass der Mikrowellenherd dein WLAN stört. Dies liegt ganz einfach daran, dass beide auf der gleichen Frequenz von 2,4 GHz funken. Stelle Router und Mikrowelle möglichst weit voneinander entfernt auf. Zur Not kannst du beim Router auf das 5-GHz-Band wechseln.
Welche verschiedenen Mikrowellen gibt es?
Die einfachste Version ist die Mikrowelle ohne Zusatzfunktionen, die wirklich nichts anderes erledigt, als Speisen zu erhitzen. In vielen Fällen ist dies schon vollkommen ausreichend, zum Beispiel, wenn du ohnehin einen normalen Herd mit Backofen nutzt und zum Grillen einen separaten Kontaktgrill bevorzugst. Diese schlichten Mikrowellen verfügen über mehrere Programmstufen von Auftauen bis zu starker Hitze und eine Taste oder einen Drehknauf zum Einstellen der Zeit. Einige machen es dir mit voreingestellten Automatikprogrammen für besonders beliebte Gerichte noch einfacher.
Sehr beliebt sind Mikrowellen mit Grill. Bei diesen befinden sich Grillstäbe in der Decke des Gerätes. Die zu grillenden Lebensmittel stellst du auf ein mitgeliefertes erhöhtes Gestell, damit sie direkt unter den Grillstäben platziert sind. So gelingen dir zum Beispiel leckere mit Käse überbackene Paninis oder Fleischspeisen.
Wenn du öfter mal eine Pizza oder Frühstückssemmeln aufbackst und nicht immer den großen Backofen anschmeißen willst, bieten sich Mikrowellen mit Heißluft als energiesparsamer Minibackofen an. Aufgrund des kleineren Garraums werden sie schneller heiß und verbrauchen weniger Strom. Ein großer Trend der letzten Jahre sind Dampfgarer, in denen du empfindliche Speisen wie Gemüse ohne größere Nährstoffverluste zubereitest. Willst du dir kein separates Gerät in deine kleine Küche stellen, kannst du heute auch Mikrowellen mit Dampfgarfunktion nutzen. Diese sind mit einem kleinen Wassertank zur Erzeugung von Dampf ausgestattet. Es liegt auf der Hand, dass diese Modelle frei stehend verwendet werden müssen, damit der Dampf entweichen kann.
Worauf du bei Mikrowellen noch achten solltest
Mache dir zunächst Gedanken über den Standort deines neuen Küchenhelfers: In vielen Küchenzeilen ist heute bereits eine Lücke für Einbau-Mikrowellenherde vorgesehen. Willst du diese Lücke ausfüllen, achte unbedingt auf die richtigen Maße und auf eine Farbe, die zur Küchenzeile passt. Die meisten dieser Modelle sind Schwarz, Weiß oder in Edelstahl-Optik gehalten. Bei frei stehenden Mikrowellen hast du mehr Auswahl beim Aussehen. Wundervolle Hingucker sind Vintage-Designs in leuchtenden Farben wie Rot oder Türkis. Sie harmonieren gut mit einer Küche, in der du bereits andere Vintage-Küchengeräte und einen Kühlschrank im Retro-Look stehen hast.
Neben dem Aussehen spielen praktische Aspekte bei der Auswahl eine Rolle. Berücksichtige zum Beispiel das Volumen und die Maße des Garraums, damit du bei Bedarf auch größere Speisen wie die Familienpizza oder den Sonntagsbraten darin unterbringen kannst. Die Leistung sollte auf die Maße des Garraums abgestimmt sein. Für den Mikrowellenbetrieb reichen etwa 800 bis 1 000 Watt. Mikrowellen mit Heißluftfunktion zum Backen sollten 2 000 bis 3 000 Watt mitbringen.
Ob du die Bedienung mit Drehknöpfen oder Tasten bevorzugst, ist deine persönliche Entscheidung. Bereitest du einige wenige Gerichte sehr häufig zu, lohnt sich ein Modell mit Speichertasten – dann musst du nur noch einmal diese Taste drücken, statt immer wieder die richtige Stärke und die Garzeit für dein Popcorn zum Kinoabend oder deinen Kakao von Hand einzugeben.
Noch ein Tipp: Zum Leidwesen unzähliger Pommes-Fans sind Pommes frites eines der wenigen Lebensmittel, die sich in Mikrowellen nur schlecht zubereiten lassen – da helfen auch keine Geheimtipps. Was jetzt tatsächlich hilft, ist eine sogenannte Crisp-Funktion: Mikrowellen mit diesem Feature werden mit einer speziellen antihaftbeschichteten Crisp-Platte geliefert. In dieser werden bislang labberige Lebensmittel wie Pommes frites und Pizzaböden endlich so richtig knusprig und lecker.
