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Ob du mit deinem Rad durch die City cruist, ausgedehnte Ausflüge unternimmst oder mit Begeisterung downhill rast: Es gibt für jeden Einsatzbereich spezielle Fahrradhelme. Auf die individuellen Anforderungen zugeschnitten, trägt ein Radhelm bei Erwachsenen wie Kindern maßgeblich zur Fahrradsicherheit bei. Im Anschluss erfährst du, welche Schutzfunktionen ein Fahrradhelm erfüllt, welche Varianten erhältlich sind und wodurch sich diese unterscheiden. Darüber hinaus findest du Tipps, die deine Kaufentscheidung erleichtern.
Warum brauche ich einen Radhelm und welche Aufgabe erfüllt er?
Ebenso wichtig wie das Fahrrad selbst, gehört ein Helm zur Grundausstattung für Radfahrer. Auch wenn ein Fahrradhelm (noch) nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, zahlt sich seine Anschaffung im Falle eines Sturzes aus. Denn er schützt deinen empfindlichen Kopfbereich, indem er die Folgen des Aufpralls mindert. Das funktioniert, indem er Stöße absorbiert, die auftretenden Kräfte auf die gesamte Helmfläche verteilt und die einwirkende Energie abfedert. Seine glatte Oberfläche ist für das Gleiten am Untergrund konzipiert. Ein Fahrradhelm muss daher perfekt sitzen und sollte sich leicht einstellen lassen. Form, Verarbeitung und Funktionen sollten dem geplanten Einsatz entsprechen.
Welche Modellvarianten stehen bei Radhelmen zur Auswahl?
Je nach Hersteller und Verwendungszweck heben sich die Formgebungen und Ausstattungsdetails von Fahrradhelmen beträchtlich voneinander ab. Diese gliedern sich zum einen in Helme für Erwachsene und Kinderhelme, zum anderen unterscheiden sie sich nach ihren Eignungen für verschiedene Fahrstile und Arten von Terrains. Nachfolgend verschafft dir eine Übersicht über die Bauweisen einen Überblick über die einzelnen Helmtypen:
Hardshell-Helme für den Enduro-, Freeride- und Downhill-Einsatz verfügen über eine dicke Außenschale aus Karbon oder Hartplastik. Sie wird in mehreren Arbeitsschritten mit der EPS-Schale im Helminneren verklebt; dazwischen lässt ein aufwendiges Belüftungssystem die Luft zirkulieren. Dieses verhindert einen Wärmestau und transportiert Feuchtigkeit ab.
- In-Mold- oder Mikroschalen-Helme für Mountainbiker, Rennradfahrer und Freizeitradler besitzen vergleichsweise dünnere Außenschalen. Diese werden in einem Arbeitsgang mit dem Hartschaum verschweißt, der die Innenschale bildet. Durch das namensgebende In-Mold-Verfahren entstehen leichtgewichtige, stabile Radhelme für Erwachsene und Kinder. Erstklassige Ausführungen zeichnen sich durch Innenschalen aus Hi-EPS (High Expanded Polystyrol) aus, dessen mikroskopisch kleine Luftkammern Stoßkräfte absorbieren.
- Hybridhelme vereinen das Beste beider Welten. Sie verbinden die Leichtbauweise der In-Mold-Technik mit der Stabilität einer Hardshell-Außenschale und fungieren als Multifunktionshelme. Wählst du einen 3-in-1-Hybridhelm, rüstest du ihn dank eines speziellen Clipsystems bedarfsgerecht zum Radfahren, Klettern oder Skifahren aus. So befestigst du etwa ein Extra-Visier, eine Stirnlampe oder Earpads.
- Weichschalen- oder Softshellhelme mit Schalen aus Hartschaumstoff waren lange unter den Kinderhelmen verbreitet. Da sie heutigen Sicherheitsstandards nicht gerecht werden, sollten sie nicht mehr verwendet werden.
Ob du dich für einen aerodynamisch geformten Rennrad- oder einen stylishen Nutcase-Fahrradhelm für die City entscheidest: Verstellbare Innenschalen ermöglichen eine Regulierung der Passform; auswechsel- und waschbare Polsterungen, integrierte Insektenschutzgitter sowie raffinierte Lüftungssysteme erhöhen den Komfort. Mit erhöhter Sichtbarkeit verbessern Reflektoren deine Sicherheit. Der Kinngurt lässt sich idealerweise einhändig öffnen, schließen und verstellen. Je nach Verwendungszweck und Modell runden Befestigungsclips, ein Visier und weitere Reflektoren die Ausstattung deines Radhelms ab.
Wodurch zeichnet sich das Mips®-Sicherheitssystem aus?
Fahrradhelme mit einer Mips®-Technologie an Bord erhöhen die Fahrradsicherheit zusätzlich. Mips steht für „Multi-Directional Impact Protection System“ und hat Ski- sowie Radhelme revolutioniert. Die Technik wurde von schwedischen Ingenieuren und Medizinern entwickelt, um das Gehirn bei einem Schrägaufprall vor den Rotationskräften zu schützen. Diese können zu schwerwiegenden Kopfverletzungen führen, da die körpereigenen Schutzmechanismen bei einem schrägen Aufprall meist versagen.
Mips absorbiert die Rotationskräfte dank einer reibungsarmen Kunststoffschale, die mit dehnbaren Halterungen schwimmend in der EPS-Innenschale sitzt. Sie verschiebt sich bei einem Aufprall gegen die Helmschale und reduziert so die Rotationsenergie. Im direkten Vergleich dazu kommt der Schutz herkömmlicher Fahrradhelme nur bei linearen Aufprallszenerien zum Tragen, die zudem selten auftreten.
Welche weiteren Maßnahmen dienen der Fahrradsicherheit?
Neben einem gut sitzenden Radhelm hilft helle, reflektierende Fahrradbekleidung zur Verbesserung deiner Sicherheit. Sie sollte nicht zu locker ausfallen, damit sie sich nicht in Speichen und Ketten verfangen kann. Ergänzend sorgen spezielle Radhandschuhe für einen sicheren Griff. Die Fahrradverordnung schreibt vor, welche Ausstattung dein Rad für die Teilnahme am Straßenverkehr aufweisen muss. Diese dient der Fahrradsicherheit und umfasst folgende Merkmale:
- Zwei unabhängige Bremssysteme
- Fahrradbeleuchtung in Form eines weiß oder hellgelb leuchtenden Scheinwerfers vorne
- Einen weißen, nach vorne wirkenden Rückstrahler
- Einen roten, nach hinten ausgerichteten Rückstrahler
- Gelbe Rückstrahler an den Pedalen
- Eine Fahrradklingel oder Hupe für die Abgabe akustischer Warnzeichen
Gut zu wissen: Bei einem Sturz könnte dein Fahrradhelm durch feine Haarrisse beschädigt werden, die seine Funktionen beeinträchtigen. Daher solltest du ihn in diesem Fall aus 
Sicherheitsgründen austauschen.
Welche Auswahlkriterien sind bei Fahrradhelmen entscheidend?
Achte beim Kauf eines Fahrradhelms auf vorhandene Sicherheitssiegel gemäß der geltenden EU-Normen. Orientiere dich bei der Wahl des Aufbaus an dem künftigen Verwendungszweck, bezüglich der Größe an deinem Kopfumfang. Feinabstimmungen nimmst du modellabhängig an der verstellbaren Innenschale und am Kinngurt vor. Dessen Verschluss sollte sich nicht unterhalb des Kinns, sondern auf der Seite befinden und mit einer Hand bedienbar sein. Für einen verlässlichen Schutz muss dein Radhelm optimal sitzen, ohne zu verrutschen. Wenn du einen Kinderhelm bestellst, bindest du deinen Nachwuchs am besten bei der Auswahl des Designs ein, damit er ihn mit Freude trägt.