Natürliche Gesundmacher: So machst du dein Immunsystem fit!

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Unser Immunsystem ist für die Abwehr von Bakterien und Viren zuständig. Ist es geschwächt, werden wir schneller krank – Grund genug, aktiv etwas für ein starkes Immunsystem zu tun. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Substanzen aus der Natur kannst du deinem Körper viel Kraft geben. Wir erklären, welche Pflanzen sich besonders gut eignen, um das Immunsystem auf natürliche Weise zu stärken.

🌿 Wie wirken „Heilpflanzen“ auf die Gesundheit?

Den heilsamen Eigenschaften von Pflanzen begegnen wir im Alltag überall: Man denke zum Beispiel an Kamillentee zur Beruhigung des Magens, Eukalyptus-Bonbons gegen Husten oder Salben mit pflanzlichen Inhaltsstoffen, die Schmerzen lindern. Dafür werden Substanzen aus Blüten, Blättern, Rinde oder auch Wurzel verarbeitet. Auch auf das Immunsystem können bestimmte Pflanzen eine positive Wirkung haben.

„Naturheilkunde auf Pflanzenbasis ist im Wesentlichen Erfahrungsmedizin, von der wir Stärkung und Immunmodulation der Abwehr inzwischen belegen können, auch wenn wir die genauen Mechanismen dahinter noch nicht genau verstehen“, sagt Dr. Ruediger Dahlke, Arzt für Integrale Medizin.

🌿 Welche Pflanzen stärken das Immunsystem besonders?

Mit welchen Lebensmitteln können wir unser Immunsystem also aktiv stärken? Dr. Dahlke nennt einige Pflanzen – von Obst und Gemüse bis zu Wurzeln und Knollen –, die sich positiv auf unser Immunsystem auswirken.

 

 

Dr. med. Ruediger Dahlke ist seit 1979 als Arzt für Integrale Medizin und Seminarleiter tätig. Zudem ist er Autor von Büchern zur ganzheitlichen Psychosomatik, veganen Ernährung, Fasten und Spiritualität. In seinem anlässlich der Corona-Pandemie erstellten Buch Schutz vor Infektionen – Immunkraft steigern natürlich und nachhaltig schreibt er über die Wirkung naturheilkundlich bewährter, im Wesentlichen pflanzlicher Immun-Booster.

🍓 Beeren als Vitamin-C-Lieferanten

„Alle Vitamin C-reichen Beeren, von Heidelbeeren über Cranberrys zu Aronia, sind aufgrund dieses Vitamins und seiner antioxidativen Wirkung abwehrsteigernd. Antioxidantien fangen die im Übermaß gefährlichen freien Radikale im Organismus ab und neutralisieren sie.“

 

Beeren und ihr Vitamin-C-Gehalt (pro 100 g Frucht)

  • Acerola: 1.700 mg
  • Hagebutte: 500 mg
  • Sanddorn: 450 mg
  • Schwarze Johannisbeere: 180 mg
  • Erdbeere: 65 mg
  • Rote Johannisbeere: 36 mg
  • Stachelbeere: 34 mg
  • Aroniabeere: 21 mg
  • Cranberry: 13 mg

 

Weitere wertvolle Vitamin-C-Quellen

  • Australische Buschpflaume: 2.300 bis 3.150 mg
  • Camu-Camu: 1.800 mg
  • Guave: 273 mg
  • Papaya: 80 mg
  • Zitrone: 53 mg
  • Orange: 50 mg
Die süßesten Früchte schmecken dir und mir genauso

🌱 Entzündungshemmer: Ingwer, Gelbwurz, Kurkuma, Weihrauch

„Von Ingwer sind seine anti-entzündlichen und schmerzstillenden Wirkungen bewiesen. Beides vermag auch die Gelbwurz oder Kurkuma. Zu letzterer gibt es Tausende von Studien. Von Weihrauch (Boswellia) ist die entzündungshemmende Wirkung ebenfalls gut belegt und es existiert sogar eine Studie über den Mechanismus.“

🌱 Pilze, Wurzeln und Gemüse

„Auch Pilze, Wurzeln und Gemüse enthalten wertvolle Stoffe, die zu unserer Gesundheit beitragen. Die Sulforaphan-haltigen Kohlgewächse, besonders Brokkoli, enthalten etwa den Schlüssel zur Steigerung des überaus wichtigen Abwehrsystems in unserem Darm.“

 

Besonders Sulforaphan-haltiges Gemüse:

  • Brokkoli
  • Blumenkohl
  • Rot- und Weißkohl
  • Sauerkraut
  • Kresse und Kapuzinerkresse
  • Rucola
  • Rettich und Meerrettich
  • Radieschen

🌿 Kräuter: Vielseitige Immun-Booster

In Kräutern stecken jede Menge Stoffe, die die Abwehrkräfte stärken. Kräuterexpertin Doris Kern erklärt, wie man sie am besten verarbeitet.

„Kräuter kannst du so vielfältig einsetzen. Am besten integrierst du sie schon in die tägliche Ernährung und verwendest sie frisch, um so deinen Körper zu stärken. Daneben gibt es noch eine Vielzahl an Möglichkeiten, Kräuter zu verarbeiten. Das Ziel ist hier immer, sie haltbar zu machen oder sie in eine Form zu bringen, in der du sie weiterverwenden kannst.

Es kommt bei der Verarbeitung darauf an, für welche Zwecke du die Kräuter nutzen möchtest. Denn Pflanzen bestehen aus einer Vielzahl von Inhaltsstoffen: Manche lassen sich gut in Wasser lösen, bei anderen geht das nur mit Alkohol oder Öl. Mit Alkohol kannst du Tinkturen ansetzen, mit Öl Salben oder Cremes herstellen oder die Kräuter mit Wasser zu Sirup einkochen. Natürlich kannst du sie aber auch trocknen und für Heiltees verwenden.“

Doris Kern, Autorin, Kräuterexpertin und Bloggerin auf www.mitliebegemacht.at, liebt Kräuter und ihre Anwendungen. Regelmäßig teilt sie neue Ideen und Rezepte rund um die Themen Hausmittel, Naturkosmetik und Kochen/Backen auf ihrem Blog. Außerdem zeigt sie ihre Ideen für „Selbstgemachtes zum Riechen, Schmecken, Dekorieren“ in ihrem Buch „Einfach natürlich“, erschienen im Anton Pustet Verlag.

🍯 Rezept: Sauerhonig selber machen

Zur Stärkung des Immunsystems empfiehlt Kräuterexpertin Doris Kern, einmal Sauerhonig aus Essig Honig und Kräutern zu probieren. Diesen kannst du ganz leicht selbst herstellen:

„Sauerhonig (auch ‚Oxymel‘ genannt) besteht aus einem Teil Essig, drei Teilen Honig und einem Teil Kräuter. Ein Oxymel stärkt besonders den Darm, der unser größtes Immunorgan ist! Für die Zubereitung Honig und Essig mischen und in einem Glas über die Kräuter gießen.“

 

Folgende Kräuter eignen sich z. B. besonders gut:

  • Schafgabe
  • Pfefferminze
  • Wacholder
  • Löwenzahnwurzel
  • Anis
  • Fenchel

„Das Glas verschließen und etwa zwei Wochen lang ziehen lassen. Danach abseihen und täglich einen EL mit einem Glas Wasser einnehmen.“

🧘 So kannst du dein Immunsystem außerdem stärken

Übrigens wirken Pflanzen nicht nur positiv auf unsere Gesundheit, wenn sie über die Ernährung aufgenommen werden. Ein wissenschaftlich gut belegtes Beispiel für die abwehrsteigernde Wirkung von Pflanzen, so Dr. Ruediger Dahlke, sind Bäume: „An der japanischen Universität Nagano wurde bewiesen, dass schon ein einstündiger Aufenthalt im Wald die Zahl der ‚natürlichen Killerzellen‘ – die entscheidenden Zellen zur Abwehr von Viren, die Zellen im Organismus angreifen und vernichten – um 50 Prozent erhöht. Nach einem Tag im Wald hält dieser immunsteigernde Effekt eine Woche an, nach drei Tagen einen Monat. Es sind die sogenannten Phenole, die diesen Effekt auslösen.“

 

Außerdem wirken positiv auf unser Immunsystem:

☀️Sonne: Tageslicht ist Forschungsergebnissen zufolge wichtig für ein robustes Immunsystem. Das scheint nicht nur am Vitamin D zu liegen, sondern auch am blauen und ultravioletten Teil des Sonnenlichts, das die Aktivität der T-Lymphozyten steigert, die Infektionen bekämpfen.

🏃Bewegung: Sport stärkt unsere Gesundheit auf vielfältige Weise. Indem du deinen Blutzuckerspiegel durch Bewegung niedrig hältst, beugst du unter anderem Diabetes, Herzkrankheiten, hohem Blutdruck und einem erhöhten Schlaganfallrisiko vor. Auf das Immunsystem hat Sport eine positive, „verjüngende“ Wirkung.

🤯Stress vermeiden: Stress wirkt – zumindest in großen Mengen – nicht nur negativ auf unsere Psyche, sondern auch auf den Körper. Entspannungsübungen im Alltag können helfen.

 

💡 Fazit: Pflanzen stärken das Immunsystem auf vielfältige Weise

Egal, ob in Form von Vitamin-C-reichem Obst, Kräutern, Knollen oder Gemüse – mit der richtigen Ernährung kannst du viel für dein Immunsystem tun. Und wenn es dich doch mal erwischt, findest du in unserem Artikel Natürliche Hausmittel gegen eine Erkältung Tipps, wie du schnell wieder fit wirst.

 

 🧘 Bleib gesund! 🧘


Quellen

www.plantura.garden
www.klinikum.uni-heidelberg.de
www.stern.de
www.t-online.de
www.gesundheitswissen.de

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