Bodenbeläge: Varianten, Eigenschaften & Auswahlkriterien

Du durchstöberst das Sortiment in der Kategorie Haus & Wohnen und fragst dich, welcher der vielfältigen Bodenbeläge sich für dich eignet? Anhand der folgenden Tipps findest du für jeden Raum den passenden Belag.

Bodenbeläge beeinflussen die Raumwirkung ebenso wie dein Wohlbefinden und spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung deiner Wohnumgebung. Täglich barfuß, mit Socken oder Schuhen begangen, müssen die Beläge von Fußböden zudem einiges aushalten, wobei die Beanspruchungen je nach Wohnbereich variieren. Anschließend erfährst du Aufschlussreiches über die Funktionen von Bodenbelägen und über deren grundlegende Unterschiede. Du liest, warum du auf gute Qualität achten solltest und worauf es bei der Wahl eines Bodenbelags ankommt.

Inhalt

Welche Anforderungen muss ein guter Bodenbelag erfüllen?
Was sollte ich über den Aufbau von Bodenbelägen wissen?
Welche Arten von Fußbodenbelägen stehen zur Auswahl?

Welche Anforderungen muss ein guter Bodenbelag erfüllen?

Ein Bodenbelag bildet die Grundlage, damit ein Raum wohnlich wird. Erst, wenn er verlegt ist, folgen Möbel und andere Einrichtungsgegenstände. Da du diese bei einer Erneuerung des Belags auch wieder entfernen musst, lohnt es sich, in eine hochwertige, langlebige Ausführung zu investieren. Diese muss mit ihren Spezifikationen auf den Einsatzbereich abgestimmt sein und sich harmonisch in dein Raumkonzept integrieren. Der Belag des Bodens und die Beschichtung von Wand & Decke sollten einen stimmigen Rahmen für deine Einrichtung bilden und emissionsfrei einen Beitrag zur Wohngesundheit leisten. Während deine Sinne die haptischen und optischen Eindrücke eines Bodenbelags wahrnehmen, dämmt er den Schall deiner Schritte. Gleichzeitig wirkt er isolierend Wärmeverlust entgegen.

Was sollte ich über den Aufbau von Bodenbelägen wissen?

Viele Bodenbeläge weisen einen komplexen, mehrschichtigen Aufbau auf, der sich im Wesentlichen aus einer Träger-, einer Nutz- und einer Dekorschicht zusammensetzt. Der Aufbau bestimmt die Gesamtstärke und die Verlegetechnik ebenso wie die Belastbarkeit und die Feuchtraumeignung des Belags. Letztere hängt von der Resistenz gegenüber Feuchtigkeit und Nässe sowie von den rutschhemmenden und pflegeleichten Eigenschaften ab. In dieser Hinsicht haben Vinylböden und mineralische Beläge die Nase vorn.

Je nach Bodenbelag benötigst du darüber hinaus ein Unterlagsmaterial, das Feuchtigkeit von unten sperrt, den Trittschall minimiert und die Isolierung optimiert. Es unterscheidet sich nach seiner Beschaffenheit in PE-Folien, Schaum- und Dampfsperrfolien, Holzfaserunterlagen, Rollenkork, Dämmmatten und -platten. Nach seiner Eignung gliedert es sich jeweils in Unterlagsmaterial für Parkett, Vinyl und Laminat auf mineralischen oder nicht mineralischen Untergründen.

Was bedeuten die Nutzungsklassen von Bodenbelägen?

Die zweistelligen Nutzungs- oder Beanspruchungsklassen geben Auskunft über die Belastbarkeit von Bodenbelägen. Ihre erste Ziffer steht für die Nutzungsart des jeweiligen Belags, wobei 2 der privaten, 3 der gewerblichen und 4 der industriellen Nutzung entspricht. Anhand der zweiten Ziffer ersehen Sie die Eignung für eine Nutzungsintensität, wobei 1 eine mäßige, 2 eine mittlere, 3 eine starke und 4 eine sehr starke Nutzung auszeichnet.

Ein Beispiel: Ein Bodenbelag der Nutzungsklasse 21 empfiehlt sich für einen Schlafraum mit mäßiger Beanspruchung.

Was sagen die Abriebklassen von Bodenbelägen aus?

Basierend auf einem genormten Testverfahren gibt die Abriebklasse (AC) die Abriebfestigkeit von Laminat an. Je länger es dauert, bis die schützende Schicht abgerieben ist, umso höher fällt sie aus. AC1 kennzeichnet eine sehr geringe, AC2 eine mäßige, AC3 eine mittlere, AC4 eine gute und AC5 eine sehr gute Abriebfestigkeit. Ähnlich sieht es bei glasierten Fliesen aus: Ihre Abriebklassen von 1 bis 5 staffeln sich nach ihren Eignungen für leichte bis starke Beanspruchungen.

Je ein Beispiel: Einen Laminatboden mit AC4 kannst du für beanspruchte Wohnbereiche und für leichte gewerbliche Nutzungen einsetzen. Fliesen mit der Abriebklasse 3 eignen sich für Räume mit mittlerer Begehungsfrequenz und Flure.

Wofür stehen die Rutschhemmklassen von Bodenbelägen?

Rutschhemmklassen bewerten die Rutschgefahr und geben den Grad der Rutschhemmung eines Bodenbelags an. Im privaten Umfeld ist dieser in erster Linie bei Fliesen relevant. Er basiert auf Tests, bei denen der Haftreibwert in Bezug auf den Neigungswinkel und die Oberflächenbeschaffenheit ermittelt wird. Die Rutschhemmung (R) reflektiert von R9 bis R13 einen geringen bis sehr großen Haftwert.

Ein Beispiel: Fliesen mit der Kennzeichnung R10 sind als Bodenbeläge für Badezimmer in Privathaushalten ratsam.

Welche Arten von Fußbodenbelägen stehen zur Auswahl?

Bodenbeläge gliedern sich zum einen in textile Beläge, zu denen verlegte Teppiche und Spannteppiche zählen, und zum anderen in nicht textile Beläge, die sich in elastische Beläge, Hartbeläge und mineralische Beläge unterteilen. Für die Verlegearbeiten und die Pflege benötigst du jeweils spezielles Bodenbelag-Zubehör.

Textile Beläge vermitteln Behaglichkeit und Wärme. Zu dieser fußwarmen Gruppe gehören vollflächig verlegte oder verspannte Teppichböden sowie Teppichfliesen, die den Boden als Module vollständig bedecken. Frei liegende Teppiche sowie Stufenmatten zählen hingegen zu den Sekundärbelägen.
Elastische Beläge schonen dank federnder Oberflächen deine Gelenke. Wärme- und trittschalldämmend, sind Vinylböden, Korkböden, Kautschuk- und Linoleumbeläge zudem fußwarm und pflegeleicht.
Hartbeläge zeichnen sich durch hohe Belastbarkeiten aus. Als fußwarme Bodenbeläge umfassen sie Parkette und weitere Holzbeläge sowie Laminate.
Mineralische Beläge sind extrem robust und langlebig. Sie werden als fußkalt empfunden, nehmen Wärme jedoch gut an. Aus diesem Grund geben Fliesen und Steinböden wunderbare Partner für Fußbodenheizungen ab. Da sie keine organischen Materialien enthalten, sind sie ökologisch unbedenklich und belasten auch die Raumluft nicht. Als feuchtraumgeeignete Bodenbeläge machen sie sich hervorragend in Bädern; für Außenbereiche müssen sie darüber hinaus frostsicher sein.

Gut zu wissen: Die Materialien fußwarmer Bodenbeläge leiten Wärme nur träge weiter und werden daher als warm empfunden. Bei ihren fußkalten Pendants trifft das sinngemäß umgekehrt zu.