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Was vor einigen Jahrzehnten heiß geliebt war, wird heute von neuen Generationen entdeckt. Angefangen hat der große Run auf Vintage mit Liebhaberprojekten wie Shabby Chic und Upcycling – da wurde Omas Schaukelstuhl vom Flohmarkt geholt und in Handarbeit frisch herausgeputzt. Mittlerweile kannst du fabrikneue Möbelstücke und Accessoires im Stil vergangener Zeiten kaufen und es dir im Stile deines Lieblingsjahrzehnts gemütlich machen.
Damit der Vintage-Look zu Hause gelingt, solltest du jedoch deine Hausaufgaben erledigen. Die Konzentration auf eine bestimmte Epoche führt zu einem harmonischeren Ergebnis als ein wilder Stilmix. Denke daran, dass neben der Form der Möbel auch die Farbe eine wichtige Rolle spielt. Soll dein Zimmer besonders edel und luxuriös wirken, ist die Art-déco-Einrichtung der 20er-Jahre mit vielen goldenen Accessoires und dunklen Tönen genau das Richtige für dich. In den 50ern dominierten zarte Pastelltöne, während es in den 70ern gar nicht bunt genug sein konnte. Bist du unsicher, wie du Vintage bei dir zu Hause gestalten sollst? Hier sind einige der schönsten Retro-Looks:
Gemütlich und gediegen wie zu Omas Zeiten 
Das schwere Chesterfield-Sofa und der dazugehörige Chesterfield-Sessel mit wuchtigen Lehnen stehen für höchsten Wohnkomfort. Mach es dir mit einem guten Buch im Sessel neben dem Fenster bequem oder kuschele dich beim Fernsehen unter eine dicke Decke auf dem breiten Sofa. Dazu stellst du leicht altmodisch angehauchte Möbel auf: Eine Vitrine, in der du Omas gutes Porzellan und die Mokka-Tassen ausstellst und ein dunkles Holzregal für deine Büchersammlung verströmen Behaglichkeit. Ein weiterer gemütlicher Rückzugsort ist ein Schaukelstuhl, den du an deinen Kaminofen stellst. Willst du den Look auf die Spitze treiben? Hänge eine Pendeluhr an die Wand, deren gleichmäßiges Ticken für ein Gefühl der Entschleunigung sorgt.
Pomp und Prunk des Art déco
Ist dir Omas Stil zu gediegen, kannst du es mit Vintage der besonders edlen Sorte versuchen. Die Zeit des Art déco, auch als Jugendstil bekannt, wurde von einer Mischung aus schlichter Geradlinigkeit und äußerst edlen Designs geprägt. Ist dir der Klassiker Schwarz-Gold etwas zu düster, kannst du Gold und sattes Royal Blue miteinander verbinden. Dunkle Wände und Sitzmöbel lockerst du mit goldenen Kleinmöbeln und Accessoires auf. Verwende zum Beispiel einen Beistelltisch mit schlanken goldenen Beinen und transparenter Glasplatte, auf den du eine goldene Schüssel stellst. Die schwarze hochglänzende Kommode zierst du mit goldenen Dekofiguren und einer goldenen Vase. Ein Tipp: Stelle dir einen Servierwagen ins Wohnzimmer, den du stilecht mit Kristallkaraffe und schweren Gläsern bestückst.
Filigrane Möbel und zarte Farben der 50er-Jahre
Die 50er-Jahre stellten eine Zeitenwende dar. Die Jugend rebellierte erstmals mit Rock 'n' Roll und die schweren Möbel vergangener Jahrzehnte wurden gegen neue Leichtigkeit ausgetauscht. Vom klassischen amerikanischen Kühlschrank in Bonbonrosa über Rockabilly-Kleider bis zum Nierentisch sind die Fifties für viele Menschen der Inbegriff von Vintage. Typisch für diese Epoche sind Sitzmöbel mit filigranen Holzbeinen und geschwungenen Linien sowie zarte Farben. Stelle dir ein ausladendes Sofa in zartem Türkis oder Petrol zusammen mit dem Nierentisch ins Wohnzimmer oder richte dein Esszimmer mit gemütlichen Sesseln auf hohen Beinen ein. Hier verweilt ihr abends gerne noch beim Plaudern. Runde diesen Stil mit schlanken Stehlampen und Pendelleuchten ab.
Zeitreise in die eigene Jugend
Deine eigene Jugendeinrichtung ist heute womöglich auch schon Vintage. Gerade feiern die 70er-Jahre ein großes Comeback in der Einrichtung. Dieser Stil ist vor allem eines: bunt. Streiche das ganze Zimmer in leuchtendem Rot an oder bedecke eine Wand mit einer bunten Fototapete. So kannst du jeden Tag einen Sonnenuntergang am Meer genießen oder dir selbst das Gefühl geben, mitten im lichtdurchfluteten Wald zu stehen. Die Möbel dürfen genauso bunt sein: Senffarbene oder orange Sofas und Sessel, Stehlampen mit schrill gemustertem Lampenschirm und bunte, mit Pailletten bestickte Dekokissen sind genauso typisch für dieses Jahrzehnt wie der hochflorige Flokatiteppich, der Wandschmuck aus Makramee und das Küchengeschirr aus bodenständiger Keramik. Der farbenfrohe sinnliche Mix mag für manche Menschen zu viel des Guten sein – für andere ist er dagegen der legere Gegenentwurf zum lange Zeit dominierenden Minimalismus.
Vintage für jeden Geschmack
Du siehst, dass Vintage viele verschiedene Gestaltungsformen annehmen kann. Am besten beschränkst du dich zunächst auf eine Ecke, in der du den gewünschten Stil ausprobierst. Du kannst dir im Wohnzimmer eine zusätzliche Sitzecke mit zwei Sesseln und einem kleinen Tisch im Stil deiner Lieblingsepoche einrichten oder in der Küche die Essecke mit Tisch, Stühlen und einer Kommode neu gestalten. Wenn du merkst, dass dir der Wohnstil wirklich gut gefällt, nimmst du den Rest des Zimmers in Angriff und danach noch weitere Räume.
Ein letzter Tipp: Kombiniere Vintage mit moderner Technik. Hast du dich zum Beispiel für die 50er- oder 60er-Jahre entschieden, stellst du dir ein sehenswertes Radio im Retro-Design mit großen Tuner-Knöpfen auf die Kommode oder ein Kofferradio. Darin steckt allerdings ein modernes Hi-Fi-Gerät mit bestem Empfang per Internetradio, USB-Anschluss und Bluetooth für die drahtlose Verbindung zum Smartphone. Du musst dann nicht mehr warten, bis im Radio dein Lieblingssong läuft, sondern wählst einfach die Playlist deines Streaminganbieters aus.